Einige Gestalter lassen den Draht sogar ganz einwachsen, um eine stabilere Position zu erreichen, mir aber sind die Narben ein Dorn im Auge, so dass ich immer entdrahte sobald ich sehe, wenn die Äste in den Draht hinein zu wachsen beginnen.
Der Draht ist eigentlich zu dick für die dicke der Äste, ich hatte aber keinen anderen und habe daher vorsichtig diesen benutzt. Hier ging es mir darum, die Aststruktur aufzufächern. Beim Schneiden nicht benötigter Triebe achtete ich darauf, nur Knospen und Triebe übrigzulassen, die nach außen zeigen. So sollte man beim Kürzen der Zweige an dem Blatt abschneiden, dass nach außen zeigt, sodass sich der neue Trieb in die gewünschte Richtung entwickelt.
Noch einige Beispiele vor dem erneuten Drahten:
Und so sieht der Baum heute aus:
Und so früher:
Wie zu erkennen ist, habe ich seit der Grundgestaltung noch viele Äste entfernt. Auch die Spitze wurde anders aufgebaut als zuvor geplant. Sie ist nun definierter, da die erste Gestaltung den Eindruck erweckte, dass der Baum 2 Spitzen habe. Nun ist die Verjüngung auch besser gestaltet und sorgt für einen ausgeglichenen Gesamteindruck. Auch eine Dreiecksform konnte ich anstreben, die dem Baum, wie ich finde, sehr gut steht. Auch Tiefe hat er durch die hinteren Äste bekommen, insgesamt strahlt der Baum jetzt auch mehr Ruhe aus, das Auge kann dem Stammverlauf besser folgen und wird nicht durch überflüssige, zu wilde Strukturen abgelenkt.
Nun geht es darum, eine bessere Ausgeglichenheit der Äste zu erreichen. Links und beim ersten Ast hinten ist der Wuchs durch die dicksten, dominantesten Äste im Verhältnis zu den sehr dünnen und weniger wüchsigen zu stark. Also müssen diese Bereiche stärker zurückgeschnitten werden als die anderen. Das gehe ich in 2 Monaten an. Dann wird voraussichtlich ein Blattschnitt durchgeführt und der Baum umgetopft.
Die komplette Entwicklungsgeschichte könnt Ihr hier und hier nachvollziehen.
Viel Spass bei Euren eigenen Gestaltungen!
Hoffentlich bis bald.
André
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